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Einfaltung. Eine philosophische Fiktion

„Mein Hirn ist eine Baustelle, verstaubt, dachte er, nie habe ich Staub gemocht und doch verbringe ich Stunden im Dunst von Schutt; hatte von kosmischem Staub geträumt, von subatomaren Teilchen, beschleunigten Formationen, Kugeln im Kosmos, leuchtenden Bällen am Himmel, Licht und dem Geheimnis der Zeit.“

Bei dem Umbau einer alten Villa steht der Architekt Roman vor einer Unglaublichkeit: Ohne äußeres Zutun scheint sich das Innenleben des Hauses nächtens selbst umzustrukturieren. Das Entgleiten der Kontrolle stürzt ihn in einen irrwitzigen Strudel ungewollten Handelns. Im Zuge der humorvoll erzählten Geschichte, in deren Kern das Mysterium der Materie steht, vollzieht der Protagonist eine innere Wandlung. Philosophische Aspekte wie die Trennung von Geist und Körper oder das Verhältnis von Materialismus und Metaphysik klingen an und werden mit den drängenden sozialen und ökologischen Fragen der Gegenwart verknüpft. Subtil und provokant unterläuft Elisa Asenbaum dabei gängige Moden und Tabuisierungen und entlarvt die Ambivalenzen der gesellschaftlichen Moral. (Passagen Verlag)


Das Prosawerk Einfaltung ist mit dem Gedichtband interirdisch, der 2023 in der Edition fabrik.transit erschienen ist, verknüpft. Die Schwester von Roman dient als Kunst- und Schlüsselfigur. Laila schreibt Gedichte und setzt sich mit Sprache auseinander, in Einfaltung wird erzählt, wie Laila ein Gedicht über das Seelische konzipiert, welches im multimedialen Band interirdisch als Eingangsgedicht fungiert.

Essenziell steht in der Fiktion das mysteriöse Eigenleben des Baus als Metapher für das Unverständnis für Materie im Zentrum. Das Rätsel wird nicht aufgelöst, es spricht die metaphysische Krise an, in der sich die westliche Welt durch die Entseelung der Materie befindet, und fordert zum Umdenken auf.

Erscheinungstermin: Frühjahr 2024